Es war ein besonderes Erlebnis während der Ausgangsbeschränkungen: Die Freundin eines unserer Kinder hatte eine Schnitzeljagd für uns als Familie vorbereitet. Wir durften Hoffnungssteine bemalen, Fragen zum Biber beantworten und selbst gebastelte Eichhörnchen im Wald suchen. Die letzte Aufgabe lautete dann: „Fahrt mit dem Fahrrad den Berg hoch und stellt es am Weg ab. Lauft ein Stück über die Wiese und dann am Feld entlang.“ Gesagt, getan – aber was uns am Ende dieses Weges erwartete, hat uns doch sehr überrascht. Da war ein kleiner, öffentlicher Picknickplatz – und der Tisch war liebevoll gedeckt: Eine weiße Tischdecke, Porzellangeschirr, ein selbst gebackener Schokoladenkuchen, Kaffee und Kakao und eine schön gestaltete Karte, die uns einlud, das Kaffeetrinken zu genießen. Von der einladenden Familie, die es vorbereitet hatte, keine Spur. Mitten im Freien ein liebevoll gedeckter Kaffeetisch einzig für uns! Es war faszinierend und bewegend, welche Mühe sich Menschen da für uns gemacht haben.
„Er bereitet vor mir einen Tisch (im Angesicht meiner Feinde)“ heißt es im Psalm 23. Bei uns gab es erfreulicherweise keine Feinde, aber wir durften spüren und erleben, wie es sich anfühlt, wenn jemand einen Tisch für mich bereitet. Mit viel Liebe etwas Gutes tun und für einen sorgen – so bekommt der Psalm noch einmal einen neuen Aspekt: Gott tut mir etwas Gutes und er umsorgt mich. Liebevoll bereitet er etwas vor, damit es mir gut geht. Selten habe ich einen gedeckten und bereiteten Tisch so genossen.